17. Dezember 2006

Frage zur bärndütsche Schrybwys

Dr Christoph het mer es Mail gschribe wil är und e Kolleg e Meinigsverschideheit hei – es geit um d Schrybwys vom Bärndütsch.
I mues hie ganz klar säge, das es e kei verbindlichi Regle git, wi me Bärndütsch schrybt. Es git nume Empfälige u die bärndütschi Literatur als Vorbild.

De oder dä? Dr!
Dr Christoph schrybt: «I u mi Kolleg hei e chlini Meinigsvrschiedäheit. Es geit um fougendes: was stimmt: de Link oder dä Link?! und: Briefchaste oder Briefchastä?».

Fange mer vore a: «de Link» oder «dä Link»? I säge weder no, sondern «dr Link»! Ds änglische Wort «Link» isch als Anglizismus i ds Hochdütsche übernah worde u het's derwyle i Duden gschafft. «Der Link» steit dert, dr Link isch als männlechs Substantiv ydütscht worde. Der männlechi Artikel im Bärndütsch isch «dr», was mi zu «dr Link» füert.

Ds Wörtli «de» steit dergäge für d Advärbe «dann» («de macht er's de scho») oder «denn» («Wär het de das wider chönne?»). Oder o für e Pluralartikel im Dativ, «den» («Er geit de Hüser na»). Ds Wörtli «dä» steit für ds Demonschtrativpronome «dieser» («Dä dert isch es gsi»).

Chaschte oder Chaschtä?
Bym zwöite Fall isch d Variante mit «e» am Ändi my klari Favorit – i schrybe Briefchaschte aber mit «sch». So steits o im Bärndütsche Wörterbuech vom Otto vo Greyerz u itze o i mym Lexikon.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Gwungerhung!

Dä churz e-ähnlech Lut am Ändi vom Wort "Chaschte" oder "der Housi" heist Schwa. Dä gits o im Änglische, z.B. bim "the". Der Bietehard isches gloub, wo empfiut, der Schwa ds schribe, auso "der Schwa" nid "dr Schwa". "Där Schwa" isch uf Bärndütch weniger empfole, das gseht z fescht nach "dä da hie" us, oder tönt nach Walliserdütsch oder so.

(Übrigens we mer grad scho derby sy: "z fescht" isch nid ds glyche wy "ds Fescht", me cha auerdings z fescht am Fescht gsy sy.)

Gwungerhung hat gesagt…

Hallo Sam

Merci viu mal für dy Kommentar, itz han i o grad wider öppis glehrt! Über e «Schwa» han i bi Wikipedia (änglisch) no meh gfunde.
Usserdäm schrybt dr Werner Marti i sym Buech «Berndeutsch-Grammatik»: «Der Schwundvokal ə [...] entsteht bei schwachtonigen Lauten [...] was bei Kindern oder in der Mundartschreibung ungewohnten Erwachsenen oft zu etwas fremd anmutenden Schreibungen führt wie etwa Muäti, Taschälampä etc.»