14. Dezember 2010

Der Samichlaus wohnt in Bern!


Er ist liebenswert, trägt gerne knallbunt und hat die Gabe, den Menschen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Was liegt da näher, als in die Rolle des Samichlaus* zu schlüpfen? Genau das hat «Müslüm» getan und stürmt damit die Schweizer Hitparade.


Müslüm, der überzeichnete Klischee-Türke mit starkem Akzent, monströsem Schnauz, knallbunter Garderobe und grossem Herz ist zurzeit omnipräsent. Mit dem Lied «Samichlaus» – einer satirischen Antwort auf die Annahme der Ausschaffungsinitiative – erreichte er letzte Woche Platz 30 der Schweizer Hitparade. Auf YouTube wurde das Video bereits über 225000 Mal abgespielt.

Hinter der schrillen Fassade steckt der Berner Komiker Semih Yavsaner, welcher mit der Kunstfigur Müslüm nicht nur Klamauk treibt, sondern ihn auch als herzlichen Botschafter für das friedliche Zusammenleben aller Menschen einsetzt. Der emotional-offensive Müslüm vermag diese grosse Botschaft indes mit viel Charme und auf kernige Parolen reduziert an den Mann und die Frau zu bringen, ohne ins Kitschige abzudriften. Das beweist er zurzeit auch auf dem Kulturplatz-Blog.

Diese Gabe hat Semih Yavsaner schon bei seinem ersten Hit, dem ebenfalls politisch motivierten Lied «Erich, warum bisch Du nid ehrlich», bewiesen. Es wurde als musikalischer Vorstoss gegen die Initiative zur Abschaffung des Berner Kulturzentrums Reitschule kreiert. Obwohl zahlreiche Schweizer Musikgrössen ebenfalls ein Lied zum Erhalt der Reitschule veröffentlichten, war es Müslüms Verballhornung des Initianten und dessen Argumenten, die zum Hit avancierte. In der Hitparade zwar «nur» auf Platz 46, dafür auf YouTube mehr als eine halbe Million Mal abgespielt!

Seither ist Semih Yavsaner gefragter denn je und damit Müslüm im Dauerstress: Von Interviews über Fernsehbeiträge bis hin zum Auftritt im Club und dem bereits erwähnten Mandat als Kulturplatz-Blogger. Kein Wunder, denn man muss den Müslüm einfach gern haben!


* Die Rolle des Samichlaus ist für Müslüm auch historisch sehr treffend, denn der Nikolaus von Myra kommt aus der heutigen Türkei :-)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

abbildungen zitieren sind im akademischen Schreiben unglaublich nützlich, um Ihren Argumenten Glaubwürdigkeit und Kontext zu verleihen. Mit starken Beispielen und relevanten Zitaten können Sie Ihre Ideen effektiver unterstützen und Ihre Arbeit viel wirkungsvoller machen.