Quer durch den Kanton Bern verläuft ein langer Graben. Man kann ihn zwar nicht sehen, aber sehr wohl hören – zum Beispiel im «Abend». Manche behaupten, der Graben wandere nach Norden. Sicher ist aber, dass sein Verlauf immer chaotischer wird.
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in Bern (links) und in Solothurn (rechts). |
Dieser unsichtbare Graben teilt den Kanton Bern ungefähr auf der Höhe von
Münchenbuchsee in zwei Teile und ist für eine der auffälligsten Variationen im
Bärndütsch verantwortlich: die Aussprache des «
langen A» als «O».
Konkret heisst das, dass die Berner im nördlichen Teil des Kantons eine Frage mit «jo» beantworten, während diejenigen im südlichen Teil «ja» sagen. Man spricht deshalb auch von der «Jo/ja-Grenze».