Finde den Unterschied: dialekt-affine BEKB-Werbung in Bern (links) und in Solothurn (rechts). |
Konkret heisst das, dass die Berner im nördlichen Teil des Kantons eine Frage mit «jo» beantworten, während diejenigen im südlichen Teil «ja» sagen. Man spricht deshalb auch von der «Jo/ja-Grenze».
Der genaue Beobachter kann diesen Unterschied auch in der Werbung der Berner Kantonalbank erspähen. Die BEKB wirbt im Kanton Bern mit «ja gärn!», im Kanton Solothurn mit «jo gärn!» (siehe Bild).
Die Wandlung vom langen A zum O geschah vor langer Zeit und reicht natürlich weit über den Kanton Bern hinaus. So ist der Nachbarkanton Solothurn ein ausgeprägtes Jo-Gebiet. Sie ist aber auch in deutschen Dialekten und sogar im Englischen anzutreffen.
Linguisten sprechen bei einer solchen Wandlung von einem helleren in einen dunkleren Vokal von einer «Verdumpfung».
Sichtbar wurde diese Grenze dank des Sprachatlas der deutschen Schweiz. Allerdings sind diese Daten schon sehr alt und es ist keine Frage, dass die Jo/ja-Grenze durch die fast grenzenlose Mobilität und die Anziehungskraft der Stadt Bern als Arbeitsplatz die Grenze bis zur Unkenntlichkeit verzerrt hat.
Nichtsdestotrotz hier die Visualisierung der Jo/ja-Grenze mittels Online-Version des SDS anhand des Wortes «Abend». Im blauen Jo-Gebiet (oberes Bild) sagt man «Obe», im roten Ja-Gebiet (unteres Bild) «Aabe».
In den blauen Gebieten heisst es «Obe». Das lange A hat sich in ein O gewandelt. |
In den roten Gebieten heisst es immer noch «Aabe». Das lange A wird als solches ausgesprochen. |
1 Kommentar:
Schön beobachtet! Ich selber bin durche einen Wohnortswechselt vor über 20 Jahren vom O- zum A-Berner mutiert...
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