13. Juli 2007

Ausgewanderte Wörter


Bild: www.hueber.de.
Mein letzter Beitrag handelte von fremden Wörtern, die in die deutsche Sprache übernommen werden. Dieser Beitrag setzt sich mit dem Gegenteil auseinander: deutschen Wörtern, die sich in anderen Sprachen «eingebürgert» haben.

Internationale Ausschreibung
Im Jahre 2006 lancierte der Deutsche Sprachrat eine internationale Ausschreibung, um solche Wörter aufzuspüren – mehr als 6000 Zuschriften aus aller Welt waren das Resultat.
Das Buch «ausgewanderte Wörter» enthält eine bunt gemischte Auswahl dieser Zuschriften, wobei zum Glück die Originaltexte der Autoren verwendet wurden. Das macht die Lektüre sehr lebendig, da vom gewählt formulierten Beitrag über holpriges, gebrochenes Deutsch bis zu Beiträgen in Fremdsprachen (diese wurden zusätzlich auf Deutsch übersetzt), alles dabei ist.

Die брандмауэр und le vasistdas
Beim Lesen gibt es zahlreiche Anlässe zum Schmunzeln. Da wäre das Bild eines finnischen Busses, auf dessen Anzeige (wo sonst das Fahrziel steht) das Wort «Kaffepaussi» steht, oder die Geschichte, wie die afrikanische Sprache «Kiswahili» zum Ausdruck «nusu kaputt» («halb kaputt») für eine Narkose kam.
Am meisten deutsche Wörter haben aber das amerikanische Englisch und die russische Sprache übernommen. Besonders abstrakt wirkt das Beispiel der sogenannten «Firewall» (Schutzprogramm für einen Computer), die in der russischen Version des Betriebssystems Windows «Brandmauer» (брандмауэр) genannt wird. Der deutsche Sprachraum greift zu einem englischen Wort, da kein deutsches existiert und die wörtliche deutsche Übersetzung davon etabliert sich in Russland :-)
Aber selbst die gegen fremde Wörter extrem resistenten Franzosen müssen einige Germanismen (der sprachwissenschaftliche Ausdruck für deutsche Wörter in fremden Sprachen) in ihrer Sprache hinnehmen. Etwa «le vasistdas» («was ist das?»), das für ein Guckloch in einer Tür steht – vermutlich entstanden weil durch das Guckloch gefragt wurde «Qu'est-ce que c'est?».

Prof. Dr. Jutta Limbach (Hrsg.). «Ausgewanderte Wörter – eine Auswahl der interessantesten Beiträge zur internationalen Ausschreibung». Ismaning: Hueber Verlag, 2007.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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